Projektlaufzeit: 1. Juni 2025 - 31.5.2027
Das Forschungsprojekt BRIDGE untersucht, wie Pendelverhalten und Kinderbetreuung zur Entstehung und Verfestigung von Einkommensunterschieden zwischen Frauen und Männern beitragen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der sogenannten Child Penalty – also den langfristigen Einbußen im Einkommen und in der Karriere, die Frauen nach der Geburt eines Kindes erfahren.
Ein bislang wenig beachteter, aber zentraler Mechanismus: Pendeldistanzen. Frauen reduzieren nach der Geburt eines Kindes häufig ihre tägliche Wegzeit zur Arbeit – teils aus Notwendigkeit, teils aufgrund struktureller Hindernisse. Kürzere Pendelwege bedeuten jedoch oft auch eingeschränkte berufliche Chancen. Das Projektteam analysiert, inwiefern diese räumlichen Einschränkungen die Gender Wage Gap mitverursachen und ob ein besseres Angebot an Kinderbetreuung dabei helfen kann, diese Lücken zu verringern.
Projektphasen
Das Projekt ist in drei aufeinander aufbauende Phasen gegliedert:
1. Gender Commuting Gap nach der Geburt:
Untersuchung der Unterschiede in den Pendeldistanzen von Müttern und Vätern – insbesondere im direkten Vergleich innerhalb von Familien.
2. Auswirkungen auf die Child Penalty:
Analyse, wie sich kürzere Pendelwege auf den weiteren Karriereverlauf und die Lohnentwicklung von Frauen auswirken.
3. Rolle der Kinderbetreuung:
Untersuchung, wie die Verfügbarkeit und Qualität von Kinderbetreuungseinrichtungen die Pendelentscheidungen von Eltern – insbesondere Müttern – beeinflusst.
Wir verwenden Registerdaten aus dem Austria Micro Data Center (AMDC), die wir mit Daten aus der Kindertagesheimstatistik von Statistik Austria verknüpfen. Die verwendeten Registerdaten umfassen die Abgestimmte Erwerbs- und Registerzählung, die Integrierte Lohn- und Einkommenssteuerstatistik, die Statistik der Standesfälle einschließlich der Todesursachenstatistik sowie die registerbasierten Erwerbsverläufe (ERV). Ergänzend nutzen wir die Kindertagesheimstatistik (KTH), die umfassende Informationen zur Kinderbetreuung auf Gemeindeebene bereitstellt.
Fördergeber:innen
Das Projekt wird durch mehrere Institutionen unterstützt:
- Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
Gefördert im Rahmen des Programms Data:Research:Austria
(Projektnr.: Data 2024-20 BRIDGE-CCP)
- Land Steiermark
Zuschuss im Rahmen der Publikationsförderung – Steiermark Fokus
- Institut für Volkswirtschaftslehre und SOWI-Fakultät der Universität Graz
Unterstützung durch Ausfallshaftung
Wir danken unseren Fördergeber:innen herzlich für ihre Unterstützung.